Im April 2011 ging unsere Vereinsfahrt an die wunderschöne Mecklenburgische Seenplatte nach Mirow. Unser Hotel „Die Alte Schlossbrauerei“ ehemals „ Mirower Seehotel“ befindet sich auf
historischem Boden der Schlossinsel, direkt am Mirower See. Dort steht auch noch das Residenzschloss, der Wohnort von Sophie Charlotte, der späteren Königin von England. Das Hotel besitzt eine
wunderschöne Sonnenterrasse, die fast bis in den See hinein verläuft. Unsere Zimmer waren alle sehr gut ausgestattet und einige hatten einen zauberhaften Seeblick. Das Personal war wirklich erste
Klasse. Immer freundlich und hilfsbereit. Wir fühlten uns sehr gut aufgehoben.
Am Freitag den ersten gemeinsamen Abend wurde mit einer alten Tradition gebrochen. Wir bowlten und kegelten nicht. Nö! Nach dem Abendessen amüsierten wir uns mit dem Spiel „Die Montagsmaler“.
Unsere „umsichtige „Vorsitzende und einige Helferlein bereiteten das Spiel vor. Ein junger Mann von 10 Jahren war auch bei dem Mal spaß dabei. Auch für ihn wurden passende Begriffe ausgesucht.
Einige „Zeichenkünstler“ verfluchten Ihre zu zeichnenden Begriffe, die da lauteten Hawaitoast- Christopher Street Day oder Kurschatten. Wir haben selten so viel gelacht, wie an diesem
Spieleabend. Nach einem ausgiebigen Frühstücksbuffet, wurden uns die historischen Gebäude auf der Schlossinsel von einem einheimischen Schlossinselführer sehr ausführlich erklärt. Den sonnigen
Nachmittag verbrachten wir mit ca. 10 „Leonbergern“ (ziemlich großen aber friedlichen Hunden) auf einem Schiff und durchkreuzten die Mirower Seenplatte. Als wir wieder festen Boden unter den
Füßen hatten, gab es endlich eine Stärkung. Jacko hatte wieder Eierlikör im Schokoladenglas dabei. Das schmeckte sehr lecker. Tommy und Lilo boten fruchtige Getränke wie Birne, Pflaume, Himbeere
in kleinen Miniflaschen mit Schraubverschluss an. Auf nüchternen Magen war es genau das richtige um anschließend ein Mittagsschläfchen zu halten. Für den Samstagabend stand ein zünftiges
Ritteressen im dazugehörigen Kellergewölbe an.
Das Ritteressen war ohne Löffel und Gabel, sondern nur mit einem spitzen Messer zu verspeisen. Wenn man trotz strikten Verbots eine Gabel zur Hilfe nahm, dann wurde man in den Kerker geworfen.
Das wollte natürlich niemand und daher wurde der Speisenablauf dann eine ziemliche rustikale Angelegenheit. Der Chef des Hauses zeigte während der Speisengänge mit seinem Personal ein
hervorragendes Rahmenprogramm. Eine Sängerin wie aus uralter Zeit konnte mit ihrer hübschen Stimme überzeugen und eine fantastische Künstlerin die mit brennenden Fackeln Akrobatik vorführte
konnten wir auch bewundern. Wir waren alle hingerissen. Da es die Möglichkeit gab, eine Person aus der Gruppe zum Ritter schlagen zu lassen, war klar, dass man sich diese Gelegenheit nicht
entgehen ließ und die Entscheidung, wer es sein würde, wurde schnell geheim getroffen. Dann begann der Hausherr über das Leben der Menschen zu damaliger Zeit zu berichten. Vor allen Dingen über
die Schwierigkeiten die ein junger Mann damals hatte um seine Auserwählte zu freien. Um diese Anstrengungen vorzuführen mussten ein Jüngling und eine Magd her. Als nun unser Auserwählter Uwe
aufgerufen wurde legte man Ihm einen lila farbigen Mantel um und für den Kopf die dazu passende Kappe. Es schien es als würden in diesem Augenblick kleine tödliche Blitze aus seinen Augen
schießen. Wir lachten alle ausgiebig. Uwe sollte häufiger lila tragen. (Grins). Nun wurde die Jungfrau aufgerufen, natürlich war es „seine Antje“!
Antje nahm auf einem Thron Platz. Uwe bekam noch ein Pferd aus Holz und wurde in die weite Welt geschickt um sich das Brautgeld zu verdienen. Seine edle Jungfrau wartete viele, viele Jahre auf
ihn. Endlich hatte das Warten ein Ende. Der treue Jüngling kehrte zurück. Er konnte es kaum erwarten seine geliebte Maid wieder in die Arme zu schließen. Aber wie gesagt es waren viele Jahre ins
Land gegangen. Jetzt stand er endlich vor dem Thron wo das Mädchen die ganzen Jahre sehnsüchtig auf ihn gewartet hatte. Ein wunderschöner Samtvorhang verschloss ihr Antlitz. Nun war er da, Ihr
Ritter ohne Furcht und Tadel. Die Frauen nahmen den Vorhang bei Seite. Oh mein Gott was war geschehen? Anstatt einer schönen jungen Frau saß ein altes, hässliches Weib mit Spinnenweben vor dem
Gesicht auf dem Thron, welch ein Graus. Es hatte wohl doch etwas zu lange gedauert bis er in ihre Arme, die wie alte knöcherne Holzzweige aussahen zurückkehrte. Es war ein toller Spaß. Uwe wurde
zum Ritter geschlagen und Antje ward seine Burgfrau. Danach gab es noch tolle Musik zum Tanzen und mitsingen. Der Herr des Hauses gab den Discjockey.